Stefan Sehy, Staatlich geprüfter Techniker Maschinentechnik

"Man muss auf manches Freizeitvergnügen verzichten, weil einem einfach die Zeit fehlt. Das erfordert auch Verständnis von der Familie und Freunden und vor allem von Kollegen [...]"

"Als ich mich im Frühsommer 2010 dazu entschloss eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Maschinentechnik in Angriff zu nehmen, hatte ich gerade eine vorherige Weiterbildung hinter mich gebracht und suchte eine neue Herausforderung.

Auf das Festo Lernzentrum wurde ich durch Zeitungsartikel und einen Arbeitskollegen aufmerksam, der ein Jahr vor mir seine Weiterbildung in derselben Fachrichtung dort begonnen hatte. So besuchte ich im Vorlauf einen Infoabend an dem Herr Heimann über die verschiedenen Fachrichtungen der Weiterbildung zum Techniker und die Abläufe informierte. Die Anmeldeformulare füllte ich noch in der gleichen Woche aus. Die Möglichkeit, meine Weiterbildung dual zu absolvieren, hatte den Vorteil, dass ich nicht bei meinem Arbeitgeber kündigen musste um mich beruflich weiter zu entwickeln. In Absprache mit den verantwortlichen Vorgesetzten und der Personalabteilung meines Betriebes wurde ich dann für den Unterrichtszeitraum freigestellt, was eine große Unterstützung für mich darstellte, da ich in einem 3-Schichtbetrieb arbeitete. So konnte ich dann über vier Jahre meine Tätigkeit als Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik weiter ausüben und gleichzeitig an meiner beruflichen Weiterentwicklung arbeiten.

Im Spätsommer 2010 startete dann die Weiterbildung im Festo Lernzentrum. Die Räumlichkeiten waren für die Gestaltung des Unterrichts gut ausgestattet und sorgten für ein angenehmes Lernumfeld. Die Unterrichtseinheiten in der BBS Sulzbach waren dagegen auf Grund der Räumlichkeiten der in die Jahre gekommenen Berufsschule nicht so angenehm wie im Festo Lernzentrum, dennoch waren die Unterrichtsmittel vorhanden. Die Kommilitonen in meinem Kurs kamen alle aus verschiedenen Bereichen was den Unterricht dadurch bereicherte, dass jeder Sachverhalte und Zusammenhänge aus seiner beruflichen Sicht mit einbringen konnte. Der Unterricht fand immer in kleineren oder größeren Blöcken statt, ein paar Wochen die einen Fächer und ein paar Wochen die andern. Alle Fächer über die gesamten vier Jahre durchgängig durchmischt anzubieten wäre aus meiner Sicht für die Prüfungsvorbereitung zwar besser, aber es ist ganz klar, dass das auf Grund der Vielzahl von Kursen und die begrenzte Anzahl an Dozenten nicht möglich ist.

Ganz ehrlich gesagt ist es schon hart so eine Weiterbildung über vier Jahre durchzuziehen. Man muss sich aufrappeln und nach der Arbeit oder davor für Klausuren lernen, was gerade, wenn man Schichtarbeiter ist, noch anstrengender ist. Man muss auf manches Freizeitvergnügen verzichten, weil einem einfach die Zeit fehlt. Das erfordert auch Verständnis von der Familie und Freunden und vor allem von Kollegen, wenn man in der freigestellten Zeit auf der Arbeit fehlt und diese die fehlende Arbeitskraft ausgleichen müssen. Hier heißt es sich selbst zu motivieren und sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Was man anfängt, bringt man auch zu Ende. Was auch für die eigene Motivation unglaublich fördernd ist, ist ein ordentlicher Zusammenhalt im Kurs. Das heißt, dass man sich gegenseitig anstacheln muss weiter zu machen. Mein Tipp: Lerngruppen bilden, gerade in Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen. Jeder weiß was, und man kann sich gegenseitig beim Lernen helfen und es ist eine Garantie dafür, dass man sich mit dem Unterrichtsmaterial auseinander setzt.

Ein dickes Brett ist dann auch die Techniker Arbeit. Sie zu erstellen erfordert nochmals enorme Zeit und Rechercheaufwand. Ich persönlich habe mir nur Rat bei meinem betreuenden Dozenten Herrn Severin geholt und auf einen Betreuer im Betrieb verzichtet, aber das muss jeder selbst entscheiden. Mein Rat ist frühestmöglich mit der Technikerarbeit zu beginnen, ich habe das nicht getan, was dann zugegebenermaßen etwas stressig wird. Zu den Dozenten kann ich im Großen und Ganzen nur sagen, dass sie den Unterricht immer an dem entsprechenden Niveau der Weiterbildung ausgerichtet haben. Die didaktischen Mittel waren immer angemessen gewählt. Jeder Kursteilnehmer konnte und musste sich im Unterricht einbringen. Es herrschte immer ein netter und freundlicher Umgang zwischen den Dozenten und den Kursteilnehmern.

Die Ansprechpartner im Festo Lernzentrum Frau Paulus und Herr Heimann standen uns Kursteilnehmern sowohl während der Sprechstunden als auch außerhalb dieser per Telefon und Mail mit Rat und Tat zur Seite. Herr Heimann im Besondern bei allem was mit der Weiterbildung zu tun hatte, z.B. Klausuren, Unterrichtspläne, die Gestaltung der Technikerarbeit und sonstige Fragen. Frau Paulus kümmerte sich immer schnell und kompetent um die Belange rund um das Thema Bafög, um die Ausstellung von Nachweisen für das Finanzamt oder den Arbeitgeber usw. Einer der beiden war immer da, so dass man auf jeden Fall einen Ansprechpartner hatte. Zusammenfassend kann ich sagen es waren vier schöne, lehrreiche und interessante Jahre. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, meinen Horizont erweitert und mich in meinen fachlichen und persönlichen Kompetenzen weiterentwickelt. Ich kann die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker nur jedem weiter empfehlen der gerne Neues kennen lernt und sich weiterentwickeln will."

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